Tagfalter | HGON Hess. Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

Tagfalter

Tagfalter: Sommerkinder auf der Roten Liste

Schmetterlinge sind klassische Sommerboten, ihr gaukelnder Flug über Blumenwiesen und Gärten ist aus einem sonnigen Julitag nicht wegzudenken. Dem aufmerksamen Beobachter entgeht jedoch nicht, dass viele Arten in den letzten Jahren auch im Schwalm-Eder-Kreis deutlich seltener geworden sind.

Häufig lassen sich nur noch Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge und die Kohlweißlinge sehen, selbst die ehemals allgegenwärtigen Bläulinge sind heute selten geworden. Diese alarmierende Entwicklung beruht auf der intensiven Nutzung von Ackerland und Wiesen. Wo meilenweit keine Blütenpracht zum Auftanken einlädt oder Wildkräuter ihren Raupen Nahrung bieten, können auch Schmetterlinge kaum überleben.

                  

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Bläuling, Foto: Stefan Stübing

Mit Admiral und Distelfalter sind derzeit auch zwei Wanderfalter in der Region um Fritzlar, Homberg oder Schwalmstadt zu beobachten. Sie stammen aus Nordafrika und kommen nach Mitteleuropa, um sich hier fortzupflanzen. Ihre Nachkommen wandern im Herbst wieder gen Süden.

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Distelfalter, Foto: Christian Gelpke

Etwas Glück vorausgesetzt, lässt sich derzeit selbst unser kuriosester Falter bestaunen: Der unauffällig bräunliche Ameisenbläuling lebt als Raupe nicht von Blattgrün, sondern in Ameisennestern von der Brut der winzigen Sechsbeiner! 

Arbeitskreis Schwalm-Eder