Ackerland | HGON Hess. Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

Ackerland

Lebensraum Ackerland: Artenvielfalt oder Artensterben

In kaum einem anderen Lebensraum liegen Fluch und Segen des menschlichen Wirtschaftens so dicht beieinander wie in der Ackerlandschaft. Ermöglichte die Einführung der Landwirtschaft vielen Tier- und Pflanzenarten überhaupt erst die Besiedlung des zuvor waldbedeckten Mitteleuropas, bedroht die intensive Nutzung mit der Anwendung von Düngern und Pflanzenschutzgiften mittlerweile das Überleben der meisten Arten.

Feldfluren mit einem gewissen Anteil von Mohn und Kornblumen sowie Hecken und Gehölzen erfreuen nicht nur das menschliche Auge, sondern werden auch von Rebhuhn und Wachtel, Feldlerche und Dorngrasmücke sowie Goldammer gerne angenommen. Immerhin die eigentlich in Feuchtwiesen lebende Schafstelze hat es geschafft, sich mit der Trockenlegung ihrer Brutplätze nachhaltig auch an die intensiv genutzte Ackerlandschaft anzupassen – ihre gelbe Unterseite leuchtet vielerorts um Schwalmstadt,  Borken oder Gudensberg.

Mittlerweile bedroht die intensive Bewirtschaftung der Äcker mit der Anwendung von Düngern und Pflanzenschutzgiften aber das Überleben vieler Arten. So sind die Bestände von Rebhuhn, Wachtel und sogar der Feldlerche in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Wie viele andere Arten mussten sie in die Roten Listen der bedrohten Tiere aufgenommen werden.

Schafstelzen-Männchen _Foto_C. Gelpke

Arbeitskreis Schwalm-Eder