Star | HGON Hess. Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

Star

Super-Star auf dem Gartenzaun

Aus der Entfernung gibt er sich düster schwarz, aber auch das sind Star-Allüren. Von Nahem betrachtet ist der Star einer der schillerndsten Vögel Europas. Und trotzdem einer der häufigsten, brütet er doch in jeder Ortschaft und in jedem Laubwald zwischen Gudensberg und Schwalmstadt.

Der amselgroße, aber kurzschwänzige Vogel mit leuchtend gelbem Schnabel zeichnet sich durch sein in Grün-, Violett- und Blautönen schillerndes Gefieder aus, das wie ein Sternenhimmel mit zahllosen weißen Punkten durchsetzt ist. Seinen großen Auftritt hat der Star aber während der Balz: Mit gesträubtem Gefieder schnell flügelschlagend trägt er nicht nur arteigenen Gesang, sondern auch die Rufe und Gesänge von dutzenden anderen Vögeln vor. „Wenn man genau hinhört, kann man in wenigen Minuten Imitationen von mehr als zehn Vogelarten zählen“, erzählt die Vogelkundlerin Franziska Hillig. Und Wolfgang Kaiser ergänzt: „Besonders oft imitiert der Star den Pirol, den er aus Auwäldern kennt, und den Kiebitz, den er im Herbst auf Äckern und feuchten Wiesen trifft“. Wenn der Star  im März den Ruf des Mauerseglers imitiert, klingt das täuschend echt, die Mauersegler allerdings lassen noch auf sich warten. Beide Arten konkurrieren  in der Wahl des Nistplatzes, es kommt  manchmal zu unerbittlichen Kämpfen.

Stare sind sehr gesellige Vögel, die gerne in kleinen Kolonien brüten und außerhalb der Brutzeit, vor allem bis März und von August bis Oktober, in manchmal riesigen Schwärmen von mehr als 100.000 Tieren in Schilfgebieten übernachten. Im Kreisgebiet gibt es solche Massenschlafplätze, die besonders sicher gegenüber Feinden sind, z. B. am Singliser See. Auch während der Brut setzt der Star auf Sicherheit: Als Neststandort werden Baumhöhlen bevorzugt, regelmäßig ist er aber auch in Nistkästen oder unter losen Dachziegeln brütend anzutreffen. Dort bevorzugt er dann als Singwarte meist eine Fernsehantenne – ein echter Super-Star eben.

Starenschwarm fuer beitrag star teilzieher

Starenschwarm, Foto: Christian Gelpke

 

Arbeitskreis Schwalm-Eder