Laubfrosch | HGON Hess. Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

Laubfrosch

Amphibien: Abendkonzert von Laubfrosch & Co.

Der ehemals weit verbreitete Laubfrosch, auch als Wetterfrosch bekannt, ist mittlerweile eine echte Rarität geworden. Vielerorts ist er schon ausgestorben, doch eine der größten Populationen zwischen Alpen und Ostsee hat in den Auen um Schwalmstadt, Borken und Wabern überleben können. Da wundert es nicht, dass auch die anderen heimischen Amphibien hier noch vorkommen: der Grasfrosch, der in Wäldern und auch an Gartenteichen zu Hause ist, die großen, ebenfalls grünen Wasserfrösche, als häufigste Art die Erdkröte sowie in den Kiesabbaugebieten die sonst ausgestorbene Kreuzkröte. In Steinbrüchen im Wald ist zudem die Geburtshelferkröte anzutreffen, die als einzige Art ihren Laich nicht im Wasser ablegt, sondern um die Hinterbeine gewickelt mit sich herum trägt. Ihre Rufe, die an helle Glöckchen erinnern, trugen ihr im Volksmund den Namen „Glockenfrosch“ ein.

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Laubfrosch, Foto: Stefan Stübing

Auch die Stimme des Laubfroschs hat es in sich: Das Quaken des grasgrünen, nur 4 Zentimeter langen Winzlings ist oft mehr als einen Kilometer weit zu hören! Dieses Stimmwunder hat seinen Grund: Laubfrösche können nur in flachen Gewässern ohne räuberische Fische oder Libellenlarven überleben. Da solche Wasserstellen selten sind, wandern die Laubfrösche im Frühjahr weit umher. Der Frosch, der zuerst ein passendes Gewässer entdeckt hat, ruft seine Artgenossen mit dem lauten Gequake herbei. Im Naturschutzgebiet Leistwiesen bei Treysa stimmen so nach und nach mehr als 200 „Froschmänner“ in den Chorgesang ein, ein einmaliges Schauspiel.

Arbeitskreis Schwalm-Eder