Lebensraum Aue
Bäche und Flüsse durchziehen wie lebendige Adern unsere Landschaft und bieten Lebensraum für eine außergewöhnlich vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Die Fließgewässer selbst werden von zahllosen Insekten- und bemerkenswerten Fischarten bewohnt, in den Feuchtwiesen leben neben seltenen Tagfaltern auch verschiedene Amphibien, auch Weißstorch und Graureiher suchen hier Nahrung. Die Gehölzsäume und letzten Auwälder bieten Raum für Arten wie Grau- und Grünspecht, den nur sperlingsgroßen Kleinspecht oder Rot- und Schwarzmilane mit einer Spannweite von 160 Zentimetern.
Viele Arten der Auen sind an die ursprünglich regelmäßig stattfindenden Hochwasser angepasst, die immer wieder neu Ufer abbrechen und Kiesinseln sowie Flachgewässer entstehen ließen. Durch Flussbegradigung und Uferverbauung wurden Laubfrosch, Kreuzkröte oder Uferschwalbe aus ihren Lebensräumen vertrieben, fanden aber zum Glück hier und da Ersatz in Sand- und Kiesgruben. Gerade die Aue der außergewöhnlich sauberen Eder zeichnet sich nicht allein durch Wasserqualität und Auwälder aus, sondern auch durch eine Vielzahl von Sand- und Kiesgruben. Die Artenvielfalt ist hier entsprechend hoch.
Arten wie Wachtelkönig oder Bekassine kommen hingegen mittlerweile nur noch an ganz wenigen Stellen in Hessen vor. Mit Ausnahme winziger Bereiche um Schwalmstadt sind sie auch im Schwalm-Eder-Kreis ausgestorben. Ein Schwerpunkt der HGON-Arbeit ist daher der Schutz der Auen und ihrer Lebewesen, der durch die Projekte des verbandseigenen Aueninstituts unterstützt wird.