Rettet die Roten - Rotmilan | HGON Hess. Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

Rettet die Roten – Rotmilan

Eine nicht ungefährliche Reise

Das eindrucksvolle Flugbild des Rotmilans ist in vielen Teilen von Deutschland und Hessen und natürlich auch in der Schwalm eine vertraute Erscheinung. Kaum jemand aber weiß, dass die „Gabelweihe“ eine der größten Besonderheiten unserer heimischen Natur ist. Denn weltweit kommt der elegante Greif mit nur gut 20.000 Paaren allein in einem schmalen Band von Nordostdeutschland über Frankreich bis Spanien vor. Im Herbst macht er sich auf den Weg in sein Winterquartier. Und moderne Technik macht es möglich: Der Zugweg kann im Internet verfolgt werden.

Die Hälfte des ohnehin kleinen Rotmilan-Weltvorkommens befindet sich zusammengeballt in Deutschland, fünf Prozent allein in Hessen und hier vor allem in den grünlandreichen Mittelgebirgslagen. Für keine andere Vogelart hat Deutschland, aber auch der Schwalm-Eder-Kreis, eine ähnlich große Schutz-Verantwortung! Allerdings ist die Zahl der Rotmilane in den letzten Jahren bundesweit deutlich zurückgegangen. Nahrungsmangel, geringer Bruterfolg und illegale Verfolgung machen dem roten Flugkünstler das (Über-) Leben schwer.

Aus diesem Grund hat die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON) zusammen mit der Stiftung Hessischer Naturschutz das Forschungs- und Schutzprojekt „Rettet die Roten“ initiiert. Dazu wurden vier Rotmilane aus dem Schwalm-Eder-Kreis von dem Diplom-Biologen und Greifvogel-Experten Christian Gelpke mit einem Satellitensender ausgestattet, so dass ihr Zugweg detailliert verfolgt werden kann. Im Zusammenspiel mit Analysen zur Lebensraumausstattung und zum Bruterfolg ermöglichen die Ergebnisse des Projektes präzise Aussagen zu den hauptsächlichen Gefährdungsursachen und zu den wirksamsten Schutzmaßnahmen.

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Rotmilan mit Flügelmarke markiert, Foto: Christian Gelpke

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Besenderter Rotmilan, Foto: Christian Gelpke

Der Abzug der Milane in ihr Winterquartier kann so verfolgt und ausgewertet werden. Schon der Probelauf im letzten Jahr erbrachte viele sehr spannende Ergebnisse, ebenso die Beobachtungen des Projektteams, das den 2012 besenderten Milanen in ihr spanisches Winterquartier nachgereist war. Entstanden ist so eine einmalige Dokumentation des Jahreslebensraums derselben Rotmilane vom Brutplatz in der Schwalm und im Knüll bis hin zum Winteraufenthalt auf der Iberischen Halbinsel. Nicht umsonst erfolgte die Namensgebung der Sendermilane in Anlehnung an die Hauptpersonen der bekannten Romanserie „Harry Potter“ der englischen Schriftstellerin J.K. Rowling. Auch unsere Rotmilane sind vielen Bedrohungen ausgesetzt und müssen Herausforderungen bestehen. Und vielleicht werden nicht alle an ihre Brutplätze zurückkehren können. Interessierte können die Abenteuer der Milane Harry, Ron, Hagrid und Hermine  hier verfolgen  und die Forschungsarbeiten zu Gefahren und Schutzmöglichkeiten unterstützen.

Die Qualität der Bilder ist in dem nachfolgenden Link besser als in der PDF Datei: HGON Projekt Rettet die Roten

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Arbeitskreis Schwalm-Eder