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Herzlich willkommen bei der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz  -  HGON Arbeitskreis Schwalm-Eder

Wir möchten Ihnen die Naturschätze des Schwalm-Eder-Kreises näherbringen und wünschen bei der Erkundung viel Freude.

Mit etwas Hintergrundwissen kann jeder Spaziergang zu einer faszinierenden Reise in die Welt der heimischen Tier- und Pflanzenarten werden.

So gaukeln im Mai z. B. nicht nur die aus dem bis zu 10.000 km entfernten afrikanischen Winterquartier zurückkehrenden Zugvögel durch unsere Gärten, sondern mit Admiral und Distelfalter auch zwei aus Nordafrika stammende Schmetterlinge. Gleichzeitig legen auf den Borkener Seen oder im Edertal Vogelarten eine Rast ein, deren Brutgebiet in den Weiten Sibiriens liegt. Der in allen Ortschaften häufige Mauersegler ist mit Spitzengeschwindigkeiten um 220 km/h nicht nur einer der schnellsten Vögel Europas – auf seinen langen Flügen, bei denen er oft monatelang nicht den Boden berührt, schläft er sogar regelmäßig in der Luft. Da verwundert es kaum noch, dass der Luftikus vor Schlechtwetterfronten in Hessen einfach ans Mittelmeer auszuweichen vermag.

Oder der Rotmilan: Der in Nordhessen allgegenwärtige Vogel zählt weltweit betrachtet zu den seltensten Greifvogelarten. Er kommt lediglich in einem schmalen Band von Nordostdeutschland bis Spanien mit 20.000 Paaren vor. Zum Vergleich: Vom Buchfink, mit 10 Millionen Paaren der wohl häufigsten Vogelart Deutschlands, brüten allein im Schwalm-Eder-Kreis 70.000 Paare.

Zwischen Schwalm und Eder wurden bisher u. a. etwa 300 Vogel-, 50 Libellen-, 36 Heuschrecken- oder 13 Fledermausarten beobachtet. Diese Vielfalt zeigt, dass die Natur in einigen Bereichen des Kreisgebietes noch weitgehend intakt ist. Das ist ein großes Plus an Lebensqualität, egal, ob wir uns an einer bunten Blumenwiese, umhergaukelnden Schmetterlingen oder dem vielstimmigen Vogelgesang an einem Waldrand erfreuen.

Eine Vielfalt, auf die man durchaus stolz sein kann, und für deren Erhalt sich großer Einsatz lohnt. Folgen Sie uns auf eine Reise zu den Naturschätzen zwischen Schwalm und Eder…

 

 

 

 

 

Rotmilan

In Nordhessen ist der Rotmilan nach Mäusebussard und Turmfalke der häufigste Greifvogel. Fast überall ist er von Februar bis November zu sehen, wie er niedrig über Brachen, Wiesen, Hecken oder an Ortsrändern, z. T. auch im Inneren kleinerer Ortschaften, fliegend nach Beute sucht. Sein elegantes Flugbild ist dabei eindeutig. Lange, schmale Flügel mit einem großen weißen Fleck im Bereich der Handschwingen-Unterseite und der lange, tief gegabelte rostrote Schwanz, nach dem der Vogel auch Gabelweihe genannt wird, kennzeichnen ihn. Kein anderer einheimischer Greifvogel trägt einen gegabelten Schwanz.

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Rotmilan mit Flügelmarke, Foto: Christian Gelpke

Eine Ausnahme und daher Verwechslungsgefahr stellt nur der etwas kleinere, viel dunklere Schwarzmilan dar. Dieser nahe Verwandte des Rotmilans weist jedoch keine derart auffallenden hellen Bereiche in den Handschwingen auf, auch der Schwanz ist längst nicht so tief gegabelt. Während der Schwarzmilan als häufigster Greifvogel der Welt gilt, der weite Teile Eurasiens und Afrikas sowie Australiens besiedelt, ist der Rotmilan vor allem auf Deutschland, Frankreich und Spanien beschränkt. Er ist also ein reiner Europäer! Sein Weltbestand wird nur auf etwa 19.000 bis 23.400 Brutpaare geschätzt. Davon beherbergt Deutschland 10.500 bis 14.000 Paare. Allein im Schwalm-Eder-Kreis kommen etwa 130 Paare, also etwa 0,6 % des Weltbestandes, vor.

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Verbreitungskarte Rotmilan

Deutschland und auch Nordhessen haben eine große Verantwortung gegenüber dem globalen Schutz der Art. Auch wenn wir ihn in Nordhessen täglich beobachten, ist der Rotmilan somit einer der seltensten Greife der Welt. Er bewohnt in unserem Raum vor allem alte Buchenwälder, von denen aus er im Offenland nach Nahrung (vor allem Kleinsäuger, Aas, im Frühjahr auch Regenwürmer) sucht. Die meist zwei bis drei Eier werden nach dem Ende der teils spektakulären Balz, bei der sich die Partner u. a. an den Krallen fassen und umeinander Loopings schlagend bis fast zu Boden stürzen, im April gelegt. Die Jungen fliegen im Juli aus. Ab Anfang August sind sie selbständig und wandern wie die Altvögel in die Winterquartiere nach Spanien und Frankreich.

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Winterquartier des Rotmilans – Spanien, Foto: Christian Gelpke

Vor dem Abzug, z. T. auch während des Sommers, können an geeigneten Nahrungsquellen gehäuft Rotmilane auftreten. Typisch ist dies bei der Wiesenmahd oder an Mülldeponien. An der Deponie bei Wabern-Uttershausen können bis zu 50 Rotmilane beobachtet werden. Im Sommer werden sie durch bis zu 220 Schwarzmilane verstärkt, der wohl größten Ansammlung in Mitteleuropa nördlich der Rhein-Main-Linie.

HGON Arbeitskreis Schwalm-Eder

bei der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz, HGON e.V., Arbeitskreis Schwalm-Eder

Wir möchten Ihnen die Naturschätze des Schwalm-Eder-Kreises näherbringen und wünschen bei der Erkundung viel Freude.

Mit etwas Hintergrundwissen kann jeder Spaziergang zu einer faszinierenden Reise in die Welt der heimischen Tier- und Pflanzenarten werden.

So gaukeln im Mai z. B. nicht nur die aus dem bis zu 10.000 km entfernten afrikanischen Winterquartier zurückkehrenden Zugvögel durch unsere Gärten, sondern mit Admiral und Distelfalter auch zwei aus Nordafrika stammende Schmetterlinge. Gleichzeitig legen auf den Borkener Seen oder im Edertal Vogelarten eine Rast ein, deren Brutgebiet in den Weiten Sibiriens liegt. Der in allen Ortschaften häufige Mauersegler ist mit Spitzengeschwindigkeiten um 220 km/h nicht nur einer der schnellsten Vögel Europas – auf seinen langen Flügen, bei denen er oft monatelang nicht den Boden berührt, schläft er sogar regelmäßig in der Luft. Da verwundert es kaum noch, dass der „Schumi der Lüfte“ vor Schlechtwetterfronten in Hessen einfach ans Mittelmeer auszuweichen vermag.

Oder der Rotmilan: Der in Nordhessen allgegenwärtige Vogel zählt weltweit betrachtet zu den seltensten Greifvogelarten. Er kommt lediglich in einem schmalen Band von Nordostdeutschland bis Spanien mit 20.000 Paaren vor. Zum Vergleich: Vom Buchfink, mit 10 Millionen Paaren der wohl häufigsten Vogelart Deutschlands, brüten allein im Schwalm-Eder-Kreis 70.000 Paare.

Zwischen Schwalm und Eder wurden bisher u. a. etwa 300 Vogel-, 50 Libellen-, 36 Heuschrecken- oder 13 Fledermausarten beobachtet. Diese Vielfalt zeigt, dass die Natur in einigen Bereichen des Kreisgebietes noch weitgehend intakt ist. Das ist ein großes Plus an Lebensqualität, egal, ob wir uns an einer bunten Blumenwiese, umhergaukelnden Schmetterlingen oder dem vielstimmigen Vogelgesang an einem Waldrand erfreuen.

Eine Vielfalt, auf die man durchaus stolz sein kann, und für deren Erhalt sich großer Einsatz sicher lohnt. Folgen Sie uns auf eine Reise zu den Naturschätzen zwischen Schwalm und Eder…